Bei der Einführung ins Münzen gießen ist das verbiegen einer Zinnstange für die Schüler und Schülerinnen eines der eindrucksvollsten Momente. Ein Metall dass “Butterweich” ist, und man dabei super stark aussieht. Leider ist die Zinnstange mittlerweile durch das viele biegen gebrochen.
Heute schmolz ich sie ein, und versuchte Nägel aus Zinn zu gießen. Diese wären klein genug so dass alle Teilnehmende ei gleichzeitig nen verbiegen könnten, und das auch einfacher als die große Stange. Dazu noch Nägel aus dem brüchigerem Bismut.
Versuch 1: Formsand
Formsand ist prinzipiell für Halbformen. Dennoch wollte ich es versuchen. Durch die hohe Oberflächenspannung gelang dies aber nur mit einem signifikanten Überlauf.
Versuch 2: Holzform.
Ein Schüler hatte ausversehen mal das Zinn-Bismut in die Bohrlöcher einer Gussform gegossen. Heraus kam ein Abdruck des Bohrlochs. Also warum das nicht replizieren?
Vom Prinzip einfach: Holzstück durchbohren. Oben mit einem großen Bohrer ein kleines Stück aufbohren, so dass beim Ausgießen ein breiter Nagelkopf entsteht.
Das Problem: Zinn alleine ist viel weicher, lässt sich schlechter aus der Form lösen. Bei zu starkem Zug oder verdrehen reißt Zinn. Mit dem Durchschlagen von der anderen Seite hatte ich mäßigen Erfolg. Leider nicht bei Nägel mit kleinerem Durchmesser.
Größere Bohrung für den Nagelkopf. Mit Klebeband die andere Seite verschließen. Mit einer Schraube von der anderen Seite durchschlagen. Fertiger Nagel, biegsam. leider hatte ich mit dünneren keinen Erfolg.
Versuch 3: Zinn auf Holzkanten gießen
Mit zwei Holzstücken habe ich eine Kante geformt. Damit lassen sich einfache längliche Stäbe gießen. Leider sind diese Recht unförmig, außer man verwendet sehr viel Zinn.
Versuch 4 (ausstehend): Formsand der Länge nach
In ein höheres Gefäß Formsand füllen. Den Nagel bis samt Kopf hinein drücken, vorsichtig entfernen, und ausgießen. (Siehe Update Link unten)
Versuch 5 (ausstehend): Papier- oder Metallstrohhalm
Diese sollten vergleichsweise günstig sein und gleichmäßigere Ergebnisse liefern als die Holzkante.
Beobachtungen:
Zinn scheint wesentlich mehr “Schlacke” zu bilden. Auf der Metalloberfläche bildet sich eine bunt schimmernde Oxidschicht.
BiSn Gemisch bleibt auch bei mehrfachem erhitzen glänzend. Lediglich eine dünne Schicht muss gelegentlich entfernt werden. Beim Zinn entsteht eine dickere Schicht. Fast sofort. Am Rand sieht man die zurück geschoben Rückstände nach etwa einer Stunde. Der Tiegel hat eine geschätzte Temperatur von ca. 300 Grad Celsius.
Demnächst mehr! 😉